Teils teils...

 

Man sieht sich" von Julia Karnick hat mich berührt und teilweise gelangweilt.

 

Die Darstellung der Charaktere und ihrer Beziehungen sind sehr authentisch und menschlich. Es scheint, als ob die Autorin eine feine Balance zwischen Realismus und emotionaler Tiefe gefunden hat, was es dem Leser ermöglicht, sich mit den Figuren zu identifizieren und ihre inneren Kämpfe nachzuvollziehen. Es ist teilweise sehr bildhaft beschrieben, jedoch gibt es keinen großen Spannungsbogen, dennoch ehrliche Worte. Das Leben wie es ist. Ich habe mich oft selbst in den Seiten wieder gefunden.

 

 

Es gab auch tolle Zitate wie zum Beispiel:

„Er kriegt nie genug von Frie, deswegen hatte er sie so satt“

Es ist immer schön, wenn ein Buch auch durch seine Sprache und Zitate im Gedächtnis bleibt.

 

Schonungslos und ehrlich wird hier das Leben zweier Menschen beschrieben, die sich lieben, aber irgendwie nicht zueinander finden. Auch die Nebencharaktere sind liebevoll ausgearbeitet, wie Herr Selk, der mir persönlich am besten gefallen hat. Seine Art und Weise er erinnert immer an den Opa von nebenan. 

 

Manchmal möchte man ins Buch und die beiden ein bisschen würgen. Da sie einfach so aneinander vorbei leben und es einfach nicht schaffen zusammen zu kommen.

 

Kleiner Kritikpunkt für mich ist das verherrlichen von Alkohol und Zigaretten in Massen. Es wird so normal und natürlich beschrieben. Das gefiel mir nicht so gut.

 

Das Hörbuch war sehr gut eingesprochen, die Sprecherin war für mich die perfekte Besetzung für Frie. Ich hatte ein sehr gutes Bild von ihr vor Augen. Auch die Sprachgeschwindigkeit war in Ordnung.

 

 

Eine Leseempfehlung für alle die in den 70ern und 80ern geboren worden sind, man findet so viel wieder, was man damals selbst erlebt hat. Aber auch jüngere Generation werden ihre Freude an diesem Buch haben da es mit seiner Ehrlichkeit und menschenlichen Nähe überzeugt.

 

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